Themen auf dem Heimweg..

Wir Jungs fahren jeden Abend 12km zu unserer Unterkunft. Am ersten Abend sahen wir am Straßenrand vereinzelt leicht bekleidete Frauen. Als erstes dachten wir es wären Frauen, die feiern gehen, doch dann wurde uns klar, dass es Prostituierte waren. Wir waren zuerst geschockt und irritiert. Es war das erste Mal, dass wir mit diesem Thema so direkt konfrontiert wurden. Nach mittlerweile einigen Fahrten ist dieser Anblick in gewisser Weise leider normal geworden. Mich beschäftigt dieses Thema dennoch sehr. Wieso machen die Frauen das? Wie geht’s ihnen damit? Die Frauen stehen am Straßenrand und bieten sich an. Man mag denken, dass es freiwillig ist, aber nach einiger Recherche bin ich mir sicher, dass es das nicht sein kann. Die Straßenprostitution hat hier in Italien eindeutig mehr mit Kriminalität zu tun. Die Frauen werden gezwungen, ihren Körper zu verkaufen, um eventuelle Schulden oder anderes abzuzahlen. Die Gesellschaft akzeptiert das, schaut zu und wird sogar selbst zum Kunden. Das macht mich sprachlos. Einige Prostituierte sind Opfer von Menschenhandel. Sie werden mit Jobs gelockt und bei ihrer Ankunft am anderen Ort werden ihnen ihre Papiere, Handy und Geld abgenommen und in die verstörte Welt von Prostitution, Pornografie und anderem Missbrauch gezogen. Und mit diesen Problemen klarzukommen, wird oft zu Drogen gegriffen. Menschenhandel sollte in keiner Art und Weise toleriert werden. Frauen werden durch eine Bezahlung zu unterwürfigen und gehorsamen Objekten. Dies kann nicht im Interesse einer Gesellschaft liegen, die auf Gleichberechtigung aus ist. Diese menschenverachtende Masche ist für mich unvertretbar. Die Frauen stehen bei Regen und Eiseskälte draußen, dies darf man nicht als Einsatz sehen bei den meisten sondern als Zwang aus einer Abhängigkeit heraus. Es wird Zeit aktiv etwas dagegen zu tun und nicht mehr länger zuzuschauen. (made by Timo)

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