Trauer und Vergebung 


Heute ist Allerheiligen. 
Dieser Text entstand anlässlich dieses Feiertages, 
an dem vor allem katholische Christen (und daher fast alle Italiener) 
die Friedhöfe besuchen und an verstorbene Angehörige gedenken.
Zu diesem Anlass durften wir ca. 500 der Flyer (siehe Bild) verteilen, 
auf denen der folgende Text steht:


"Wir glauben an einen lebendigen Gott. Aber was bringt uns heute ein lebendiger Gott an diesem Tag? Heute erinnern wir uns an die Verstorbenen. An die, die nicht mehr bei uns sind. Die Erinnerungen begleiten uns den ganzen Tag: seien es gute oder auch schlechte. Es gibt so viel, das bleibt. Momente, an die wir uns gerne erinnern. Und solche, die wir am liebsten vergessen würden; die uns aber weiter plagen. Ein Streit, der für immer ungeklärt bleiben wird. Dinge, die ein Mensch dir angetan hat oder die du einem Menschen angetan hast. Erinnerungen begleiten uns und mit ihnen, das Gefühl der Leere, das ein Mensch zurücklässt, seit er nicht mehr da ist. Es bleibt dieses einengende Gefühl tief im Herzen: Trauer.
Heute an diesem Tag der Trauer ist Gott nah. Er ist denen nah, die trauern. Er nimmt ernst, was uns beschäftigt. Trauer braucht Zeit, Trauer verändert, Trauer hemmt. Doch es gibt etwas, das freisetzt. Und genau das gibt Gott uns Menschen: Vergebung. Die Kraft, den Menschen zu vergeben, die einem etwas angetan haben. Sich selbst zu vergeben für das, was man anderen angetan hat. All das erscheint unglaublich schwer – doch durch Gott wird es möglich. Gott vergibt uns unsere Fehler und heilt unsere Verletzungen. Wenn wir das zulassen, können wir all das hinter uns lassen – was uns von den guten Erinnerungen distanziert. Was uns von unseren Familien und Freunden trennt. Was zwischen uns und Gott selbst steht.

„Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, 
und der Tod wird nicht mehr sein, 
weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; 
denn das Erste ist vergangen:“ 
- Offenbarung 21,4

Er wird uns alle Tränen abwischen und uns in einen neuen Tag führen. In einen neuen Tag, an dem wir nicht mehr an dem festhalten müssen, was uns verfolgt hat. An diesem neuen Tag werden wir diese Schmerzen nicht mehr ertragen müssen. Vielleicht scheint das fern. Aber der neue Tag, das heil werden, bricht schon heute an.
Gott selbst ist bei uns.Er ist ein lebendiger Gott und auch wir sollen leben. Ohne Dinge, die uns belasten. Ohne Schuld. Ohne Wunden. Sondern heil.


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